Ein Mann und zwei Frauen sitzen an einem Tisch, vor ihnen steht ein Laptop. Der Mann klatscht lächelnd mit der Frau links von ihm ab, während die andere Frau rechts von ihm ebenfalls lächelt.

Hybride Content-Migration: Erfolgsfaktoren beim Wechsel auf ein Headless CMS

Alina Dier Business Developer • Communication Manager

Christian Grasmück Lead Project Manager • Team Manager

02.05.2024 • 6 Minuten Lesezeit

Im ersten Teil unserer Content-Reihe sind wir am Beispiel der Stadtwerke Düsseldorf bereits auf die Grundlagen einer erfolgreichen Migration von einem traditionellen, monolithischen hin zu einem Headless Content Management System (CMS) eingegangen.

Die Migration von Content auf ein Headless CMS ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zu einer Digital Experience Platform (DXP). Doch wie geht man vor, wenn das bisherige System mehrere hundert Content-Seiten umfasst, die zum Großteil in das neue System migriert werden müssen?

Vor dieser Frage stand auch unser langjähriger Kunde: die Stadtwerke Düsseldorf. Im zweiten Teil der Content-Reihe wollen wir daher tiefer in den Migrationsprozess am Beispiel des Online-Magazins eintauchen.

Automatisierte vs. manuelle Migration

Wir haben zunächst die Vor- und Nachteile der automatisierten und der manuellen Migration abgewogen. Der größte Vorteil der automatisierten Migration liegt auf der Hand: Sie spart Redakteur:innen Zeit und Arbeit. Darin liegt aber gleichzeitig auch ein Nachteil. Werden Content-Elemente beispielsweise nicht so dargestellt wie gewünscht, fällt dies nicht selten erst später im Migrationsprozess auf. „Tote“ und defekte Links oder nicht suchmaschinenoptimierte Inhalte müssen nachträglich behoben und angepasst werden – diese zu identifizieren und zu optimieren kann langwierig sein.

Die manuelle Migration bietet dagegen die volle Kontrolle und führt typischerweise zu einer niedrigeren Fehlerquote. Denn Redakteur:innen können während der Migration Inhalte überarbeiten: Die Headline optimieren, den Text nach SEO-Empfehlungen umschreiben oder ein passenderes Bild einpflegen? Kein Problem bei der manuellen Migration. Allerdings geht diese Vorgehensweise mit einem erheblichen Zeitaufwand für die Redakteur:innen einher. Bevor Inhalte Schritt für Schritt migriert werden können, müssen alle Beteiligten zunächst für das neue CMS geschult werden.

Das Beste aus beiden Welten – hybride Migration des Online-Magazins

Da wir im Projekt mit den Stadtwerken Düsseldorf zahlreiche Seiten mit den unterschiedlichsten Anforderungen migrierten, entschieden wir uns für eine Kombination aus automatisierter und manueller Migration. Die hybride Herangehensweise vereint die jeweiligen Vorteile: Wo es sich anbietet, werden niederkomplexere Inhalte, die wenig voneinander abweichen, automatisiert migriert. Das spart Zeit, die wiederum genutzt werden kann, um komplexe Inhalte manuell zu übertragen und zu optimieren.

Als erstes wurde das Online-Magazin der Stadtwerke Düsseldorf migriert. Das Magazin stellt Kund:innen jeden Monat spannende Artikel rund um die Themen Heimatliebe, Wohnen, Innovationskraft, Freizeit, Mobilität und Arbeit zur Verfügung.

Mit fast 500 Content-Seiten und einer Vielzahl unterschiedlicher und jeweils verschachtelter Komponenten wie Text, Headline, Bild und Video stellte das Magazin eine Herausforderung für die hybride Migration dar. Wir entwickelten zunächst ein neues Front-End-Konzept, das SEO-Empfehlungen beachtet, und setzten dieses als Prototyp in Figma um. Dabei berücksichtigten wir natürlich auch die Anforderungen der digitalen Barrierefreiheit an das Magazin der Stadtwerke Düsseldorf. Auch bei der restlichen Migration der Inhalte denken wir das Thema Accessibility von Anfang an für eine optimale Customer Experience mit.

Nach der Entwicklung der Komponenten starteten wir mit der automatisierten Migration und migrierten das Grundgerüst des Magazins: die Strukturen, Seitentitel und Metadaten.

Das Team der Stadtwerke Düsseldorf wurde von uns im Umgang mit dem CMS Storyblok geschult, anschließend folgte die manuelle Migration der Inhalte. Wurde Support benötigt, unterstützte auch das Ergosign-Team aktiv. Auf diese Weise konnte das gesamte Online-Magazin effizient in das neue CMS überführt und parallel optimiert werden.

Screenshot der Startseite des Online-Magazins der Stadtwerke Düsseldorf
Das migrierte Online-Magazin der Stadtwerke Düsseldorf

Kontinuierlicher Support und Qualitätssicherung

Eine erfolgreiche Content-Migration erfordert nicht nur eine sorgfältige Planung und Durchführung, sondern auch kontinuierlichen Support und Qualitätssicherung. Vor und während der Migration führten wir Schulungen für das Stadtwerke Düsseldorf-Team durch und stellten sicher, dass das Team mit dem neuen CMS vertraut ist. Der Umstieg auf Storyblok fiel durch dessen hohe Usability und die intuitive Bearbeitung im Back-End, gerade durch den Visual Editor, sehr leicht. Nach der Migration testeten wir die migrierten Artikel auf Fehler und richteten – wo nötig – URL-Redirects ein, um eine reibungslose Customer Experience zu gewährleisten.

Checkliste: Erfolgsfaktoren für eine erfolgreiche hybride Content-Migration

  1. Sorgfältige Planung:
    Eine gründliche Analyse und Planung sind entscheidend, um den Umfang der Migration zu verstehen, potenzielle Herausforderungen zu identifizieren und einen klaren Zeitplan festzulegen.

  2. Abwägung von automatisierter und manueller Migration:
    Eine genaue Bewertung der Vor- und Nachteile der automatisierten und manuellen Migration ermöglicht es, die richtige Balance zwischen Effizienz und Kontrolle zu finden.

  3. Entwicklung eines neuen Front-End-Konzepts:
    Die Entwicklung eines neuen Front-End-Konzepts, das die Anforderungen des neuen CMS und SEO-Empfehlungen berücksichtigt, legt den Grundstein für eine erfolgreiche Migration und Optimierung des Inhalts.

  4. Schulung und Unterstützung des Teams:
    Eine umfassende Schulung des Teams im Umgang mit dem neuen CMS ist unerlässlich, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten mit den neuen Tools und Prozessen vertraut sind.

  5. Kontinuierlicher Support und Qualitätssicherung:
    Ein fortlaufender Support während des Migrationsprozesses sowie eine gründliche Qualitätssicherung gewährleisten, dass potenzielle Probleme schnell identifiziert und behoben werden, um eine reibungslose Customer Experience zu gewährleisten.

  6. Usability des neuen CMS:
    Die Auswahl eines CMS mit hoher Usability und intuitiver Bedienung erleichtert den Umstieg für das Team und trägt dazu bei, die Effizienz der Migration zu erhöhen.

  7. Testing und Fehlerbehebung:
    Tests der migrierten Inhalte auf Fehler sowie die Einrichtung von URL-Redirects sind entscheidend, um sicherzustellen, dass Kund:innen eine konsistente und fehlerfreie Nutzererfahrung bekommen.

  8. Klare Kommunikation und Zusammenarbeit:
    Eine offene Kommunikation und eine effektive Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten sind entscheidend für den Erfolg der Migration.

Bei Ergosign sind wir der Meinung, dass keine Content-Migration wie die andere ist. Daher setzen wir auf eine an die Kund:innen und das jeweilige Projekt angepasste Herangehensweise.

Starten Sie noch heute mit der individuellen Migration Ihrer Inhalte!

Zurzeit arbeitet unser Team an der Optimierung der Bestellstrecke. Im nächsten Teil unserer Content-Reihe wird es dann darum gehen, wie wir die Bestellstrecke der Stadtwerke Düsseldorf auf ein neues Level gehoben haben.